Menschliche Reife

Das Ziel der Priesterausbildung ist, dass ein Mensch aufgrund seiner menschlichen und geistlichen Reife, seiner theologischen Bildung und seiner pastoralen Befähigung geeignet und bereit ist,

• der Berufung Gottes zu entsprechen und sich in Weihe und Sendung durch den Bischof für die Kirche als Priester in Dienst nehmen zu lassen in der Lebensform der Ehelosigkeit um des Reiches Gottes willen,
• seine menschlichen, geistlichen und beruflichen Fähigkeiten so weiterzuentwickeln, dass er den in der Priesterweihe übernommenen Auftrag Christi an den Mitmenschen in der jeweiligen pastoralen Situation ein Leben lang wahrnehmen kann.

Während seiner Ausbildung soll der Seminarist durch adäquate Begleitung

• in seiner Persönlichkeit reifen
• seine persönliche Berufung klären
• sich mit dem Amtsverständnis der Kirche auseinandersetzen und ein eigenes reflektiertes Priesterbild entwickeln
• lernen, die notwendigen Strukturprozesse in Kirche und Bistum wahrzunehmen und sich auf den Pastoralen/Synodalen Weg einzulassen
• seine Stärken, Schwächen und Grenzen erkennen
• lernen, mit Frustration, Widerständen und Negativerfahrungen umzugehen
• ein Gespür für Nähe und Distanz entwickeln
• in das gemeinschaftliche Leben im Priesterseminar hineinfinden
• seine Sozialkompetenz und Kommunikationsfähigkeit stärken
• lernen, sich selbst zu organisieren (Zeitpläne, Kalenderführung, Tagesstruktur mit Lernphasen, Gebetszeiten und Freizeit)
• einen priesterlichen Lebensstil entwickeln, der authentisch und angemessen ist

(Vgl.: Die deutschen Bischöfe (Hg.), Rahmenordnung für die Priesterbildung, Bonn 2003, S. 17)